Das mag Sie überraschen! Der Einsatz von Sexpuppen hilft manchen Menschen, z. B. denjenigen, die einen Partner verloren haben und nicht bereit sind, weiterzuziehen. Am anderen Ende der Skala gibt es Kunden, die um eine Puppe bitten, die wie ein Kind aussieht – und dies schnell bei der Polizei melden.
Nur ein perverser alter Mann würde eine Sexpuppe unter seinem Bett verstecken.
Das dachte der Bildhauer Matt Krivicke, bevor er seinen Job als Halloween-Kostümbildner aufgab, um in eine stereotype Branche einzusteigen – und er hat sich getäuscht.
In den letzten fünf Jahren hat Matt für Sinthetics gearbeitet, ein in Los Angeles ansässiges Unternehmen, das Puppen herstellt, die so realistisch sind, dass man kaum glauben kann, dass sie leblos sind. “Ich möchte, dass die Puppen eine Persönlichkeit haben. Ein Lächeln auf den Lippen, eine Seele in den Augen”, erzählt er mir und fügt schnell hinzu, dass er selbst nicht mit ihnen “spielt”.
In einer anderen Geschichte ging es um einen Mann, der eine Puppe kaufte, um mit ihr Sex zu haben, und dann feststellte, dass er sich wirklich um sie kümmerte, und zwar so sehr, dass er ihr im Vorbeigehen die Haare aus dem Gesicht strich. Schon bald fand er online eine Gemeinschaft von Freunden; “normale Menschen, die sich danach sehnen, Kontakte zu knüpfen”, sprechen oft über ihre Puppen und tauschen Fotos in Internetforen aus. Andere kommen zu Sinthetics auf der Suche nach einer Puppe, die ihnen nach dem Verlust eines Partners seelisch hilft. Diese Käufer sind vielleicht noch nicht bereit, sich wieder zu verabreden, aber sie sind auch nicht gern allein zu Hause, also bestellen sie eine Puppe, die ihnen als “Brücke” dient, bis sie wieder Vertrauen gefasst haben.
Paare kaufen Puppen auf die gleiche Weise wie Singles, ein Trend, den Matt mit Lust beobachtet hat. “Der Mensch ist ein sexuelles Lebewesen mit Appetit”, sagt er. “Paare finden in Puppen einen sicheren Weg, einen anderen Partner vorzustellen, weil es keine Gefühle gibt. Das ist sexuelle Erkundung ohne Betrug.” Puppen werden manchmal als sexuelle Stellvertreter eingesetzt, wenn ein Partner – meist aus gesundheitlichen Gründen – nicht in der Lage ist, Sex zu genießen, das Paar aber keinen externen Liebhaber haben möchte.
